Manchmal ist es für die Bürger gar nicht so leicht, den richtigen Zeitpunkt für Investitionen abzupassen, um nicht mehr als nötig für Anschaffungen ausgeben zu müssen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn es um so große Investitionen wie den Kauf einer Immobilie oder einer Wohnung geht. Hierzulande befinden sich die Verbraucher derzeit in gewisser Weise in einem Dilemma. Auf der einen Seite sind die Kreditkonditionen im Bereich der Baufinanzierung und der Baudarlehen so günstig wie seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr. Demgegenüber jedoch stehen Immobilienpreise, die manchen potentiellen Hausherren abschrecken vom großen Schritt in die Unabhängigkeit. In der Tat sind die Kosten für Eigentumswohnungen und Häuser dieser Tage nicht unbedingt als preiswert zu bezeichnen. Lohnen kann sich der Gedanke an den Start einer Baufinanzierung aber dennoch.
Andere Länder mit deutlich schlechteren Preisen auf dem Immobilienmarkt
Dass es in Deutschland um die Kosten für Wohneigentum gar nicht so schlimm steht, wie sich mancher Verbraucher einredet – oder besser: von vermeintlichen Experten einreden lässt – zeigt der Blick ins europäische Ausland. Denn dort steht es um die Preisentwicklungen teilweise noch deutlich schlechter. So zahlen Immobilienkäufer in den Niederlande zum Beispiel mitunter für vergleiche Immobilien bis zu einem Drittel mehr als die deutschen Interessenten, die sich über einen Baukredit endlich von den lästigen Mietzahlungen verabschieden möchten. Die Lage in Großbritannien ist ebenfalls eine deutlich schlimmere als in Deutschland. Auch dort zahlen Verbraucher für Immobilien schnell 20 bis 30 Prozent mehr als hier. Dies ändert zwar nichts daran, dass die Preise für Wohneigentum in Deutschland momentan tatsächlich auf einem hohen Niveau liegen. Sich die Entwicklungen in anderen Ländern vor Augen zu führen, hilft aber dabei, die derzeitigen Kosten wenigstens ansatzweise zu relativieren.
Experten erwarten weiteren Anstieg bei Preisen für Wohneigentum
Darüber hinaus gilt es sich zu vergegenwärtigen, dass in vielen Teilen Deutschlands eher rückläufige Wohnungs- und Häuserpreise zu beobachten sind. Während der Wohnraum in vielen Großstädten zunehmend knapper wird, gibt es in eher ländlichen Gegenden durchaus günstige Objektive, die vor allem bei Familien begehrt sind. Diese Veränderungen müssen jedoch nicht von Dauer sein, denn auch die Nachfrage nach Immobilien unterliegt zumindest bedingt bestimmten Trends. So erwarten beispielsweise die Experten des Vermittlungsunternehmens Interhyp, dass sich Immobilienpreise hierzulande schon bald nicht nur stabilisieren, sondern möglicherweise sogar erheblich nach oben verändern werden.
Als einen Grund für diese Prognosen nennen die Profis für die Vermittlung von Baudarlehen den Anstieg der Herstellungskosten auf dem Immobiliensektor. Und natürlich wirkt sich auch die höhere Nachfrage nach Immobilien auf die zu erwartenden Kosten aus. Damit sind die Immobilienkäufer also wenigstens im Prinzip selbst mit verantwortlich für die hohen Anschaffungskosten, weil sie die günstigen Bedingungen auf dem Kreditmarkt als bestes Argument erkennen, um endlich dank Baufinanzierung in die eigenen vier Wände umziehen zu können. Was können Verbraucher daraus lernen? Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Immobilie zu erstehen, sollte sich vermutlich nicht allzu viel Zeit lassen, damit neben steigenden Immobilienpreisen nicht plötzlich auch die Konditionen für das erforderliche Baudarlehen in die Höhe schnellen.