Bei der Baufinanzierung gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: der Finanzierung mit Eigenkapital und der Finanzierung ohne Eigenkapital. Letzteres wird von den Banken mitunter nicht so gerne gesehen und nicht jedes Geldinstitut lässt sich auf die Vergabe eines Baudarlehens ohne Eigenkapital ein, auch wenn es fast ein neuer Trend zu werden scheint. Zudem liegt der Zinssatz für die eigenkapitalfreie Baufinanzierung oftmals über dem eines mit Eigenkapital belegten Baukredits.
Doch das Eigenkapital, das für die Aufnahme einer Baufinanzierung benötigt wird, muss erst einmal angespart werden, damit es überhaupt vorhanden ist. Für das Sparen für den späteren Baukredit-Antrag gibt es mehrere Möglichkeiten, eine ist das Eigenkapital ansparen mit den beiden Sparformen Bausparvertrag und Tagesgeld.
Dabei wird ein Teil des Geldes, das für das Eigenkapital in Frage kommen soll, regelmäßig in einem Bausparvertrag angespart. Der andere Teil, beispielsweise Geld, das am Monatsende noch übrig ist oder ein 13. Monatsgehalt, auf das Tagesgeldkonto überwiesen. Dadurch ist es auch in der Zwischenzeit, während der Sparphase für das Eigenkapital, jederzeit verfügbar, wenn Sonderausgaben anstehen.
Damit können Anleger gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: auf der einen Seite wird mit einem Bausparvertrag regelmäßig Geld zu festgelegten Zinsen angespart, auf der anderen Seite ist das auf einem Tagesgeldkonto angesparte Geld immer dann verfügbar, wenn es benötigt wird, kann aber dennoch über Jahre hinweg zu halbwegs guten Zinsen weitergespart werden.
Für die Baufinanzierung und das Ansparen des Eigenkapitals lohnt es sich deshalb, sich nach mehreren Möglichkeiten umzusehen und sich nicht nur eine Art des Sparens zu verlassen. Gerade durch die Rücklage auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto haben Sparer die Möglichkeit, genau dieses Geld auch auf einem anderen, besser verzinsten Konto unterzubringen, wenn es sich ergibt. Einen entsprechenden Vergleich aktueller Angebote finden Sie zum Beispiel hier.
Natürlich ist es einfacher, eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital aufzunehmen. Man spart sich damit das lästige Sparen über Jahre hinweg, um einen bestimmten Prozentanteil des Baukredits bereits zum Kreditantrag vorliegen zu haben. Doch eine Vollfinanzierung hat ihren Preis, der mitunter durchaus unterschätzt wird: die Höhe der Bauzinsen ist höher als bei einer Baufinanzierung, bei der ein guter Teil als Eigenkapital bereits mitgebracht wird. Da lohnt es sich dann, nicht auf Teufel komm raus ein Baudarlehen aufnehmen zu wollen, sondern abzuwarten, bis genug eigenes Kapital angespart wurde.