Da es im Bereich der Immobilienfinanzierungen in der Regel immer um sehr hohe Kapitalsummen geht, versuchen die Kreditnehmer, die Zinskosten für einen solchen Kredit so niedrig wie möglich zu halten. In Deutschland ist das gar nicht so einfach. Blickt man jedoch einmal über den Tellerrand und schaut sich die Zinssätze in anderen Ländern an, so lässt sich hier im Vergleich zur Darlehensaufnahme in Deutschland oftmals viel Kapital einsparen.
Aus diesem Grund gibt es den Fremdwährungskredit. Wie Sie bereits am Namen erkennen können, handelt es sich hierbei um eine Darlehensform, bei der Sie die Kreditsumme in einer fremden Währung aufnehmen. Der Sinn dahinter: Durch die teils deutlich günstigeren Zinssätze in anderen Ländern können effektiv Kosten bei der Immobilienfinanzierung eingespart werden.
Grundlegendes Element für die Entscheidung, ob sich die Aufnahme eines Fremdwährungskredites lohnt, sind die momentan vorherrschenden Wechselkurse. Sind diese für eine bestimmte Währung ungünstig, lohnt sich die Aufnahme eines Darlehens in dieser Währung in der Regel nicht. Da sich die Wechselkurse für ausländische Währungen aber ständig ändern, ist die Immobilienfinanzierung mittels eines Fremdwährungskredites hauptsächlich für etwas risikobereitere Immobilienkäufer und Bauherren geeignet. Weiterhin lohnt sich ein Fremdwährungskredit in der Regel nur dann, wenn im Finanzierungsvertrag eine möglichst lange Zinsbindungsfrist vereinbart wird. Andernfalls können sich die Zinssätze während der Rückzahlungsdauer negativ entwickeln, wodurch das Darlehen unter Umständen teurer wird, als wenn es beispielsweise als herkömmliches Annuitätendarlehen in Deutschland abgeschlossen worden wäre.
Lediglich bei besonders langfristigen Finanzierungen verzichten viele Darlehensnehmer auf eine Zinsbindungsfrist, da es statistisch erwiesen ist, dass sich die Zinssätze über einen langen Zeitraum an ein bestimmtes Mittel annähern, wodurch die größte Gefahr eines Kapitalverlustes für den Darlehensnehmer gebannt ist.
Was bei einem Fremdwährungskredit jedoch unbedingt berücksichtigt werden muss, sind die Nebenkosten. Sie fallen im Vergleich zu anderen Kreditformen oftmals wesentlich höher aus, da der Abschluss eines solchen Vertrages viel aufwändiger ist und alle Beträge zunächst von der ausländischen Währung in den Euro umgerechnet werden müssen. Die Gebühren und Nebenkosten für einen Fremdwährungskredit werden durch diesen erhöhten Verwaltungsaufwand deutlich in die Höhe getrieben.
Thema Sicherheit: Sie hängt bei einem Fremdwährungskredit direkt mit der gewählten Währung zusammen. Aus diesem Grund ist zu empfehlen, eine relativ stabile Währung als Grundlage für den Fremdwährungskredit heranzuziehen. Vielleicht fällt dabei die Zinsersparnis im Vergleich zu anderen, spekulativeren Währungen etwas geringer aus, der Darlehensnehmer muss aber auch nicht befürchten, bei einer ungünstigen Entwicklung viel von seinem Kapital zu verlieren. Am besten sollte man einen guten Mittelweg zwischen maximal möglicher Sicherheit und einer attraktiven Zinsersparnis beschreiten. Wenn Sie sich die Auswahl der entsprechenden Fremdwährung nicht selbst zutrauen, sollten Sie sich von einem unabhängigen Finanzexperten beraten lassen.