In einer Zeit, in der die Bauzinsen vorerst weiterhin günstig sind und sich zudem immer mehr Banken mit einem Baukredit ohne Eigenkapital einverstanden geben, stellen sich viele Bauherren die Frage nach einer Baufinanzierung als Vollfinanzierung. Während bei Baudarlehen mit Eigenkapital ein mehr oder minder hoher Eigenbetrag mit eingebracht werden muss, sieht dies im Falle einer Vollfinanzierung anders aus. Hier wird der komplette Betrag, der für den Hausbau oder den Hauskauf benötigt wird, in einem als ein Baukredit aufgenommen. Je nach Bank und Vereinbarung wird dieser dann zu 100 Prozent ausgezahlt oder die erste Tilgungsrate eventuell einbehalten, so dass es mitunter nur zu einer 98 Prozent-Auszahlung oder Ähnliches kommt.
Bei einer Baufinanzierung als Vollfinanzierung, die es sowohl als Direktfinanzierung wie auch als Forward-Darlehen gibt, ist eine gute Finanzplanung wichtig. Einfach zur Bank zu gehen und einen Betrag zu nennen, den man als Baukredit aufnehmen möchte, mag zwar einfach erscheinen, wird sich aber früher oder später wahrscheinlich als Schuss in den Ofen herausstellen.
Eine Baufinanzierung, egal ob mit Eigenkapital oder als Vollfinanzierung, muss immer gut durchgeplant werden. Dabei sollten auch immer alle Gebühren, beispielsweise für die Erschließung des Baulandes einberechnet werden. Und: es sollte immer auch ein Puffer verbleiben, der dann zur Verfügung steht, wenn sich der Bau verzögert, dann weiter Miete gezahlt werden muss für die bisherige Wohnung, oder aber wenn Sonderausgaben auftreten, die vorab nicht eingeplant werden konnten. Bei der Berechnung der maximal möglichen Finanzierungssumme helfen Tools wie unser Belastungsrechner oder Budgetrechner.
Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass man sich nicht übermäßig verschuldet durch die Vollfinanzierung des Baukredits. Einnahmen und Ausgaben sollten deshalb gründlich durchgeplant werden und auch hier ist, wie bei der Baufinanzierung selbst, immer auch ein Puffer einzuplanen. Dieser Puffer stellt dann, wenn es zu finanziellen Engpässen beim Einkommen, beispielsweise durch Krankheit oder Kurzarbeit, eine gute Hilfe für den eigenen Geldbeutel dar. Und hilft dabei, dann nicht in Rückzahlungsschwierigkeiten beim Baudarlehen zu kommen. Dieser Puffer kann beispielsweise auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto angelegt werden. Dort ist er jederzeit verfügbar, aber weg von dem eigenen Girokonto, und damit auch aus den Augen des Kreditnehmers.
Einen Baukredit als Vollfinanzierung bieten sowohl Banken als auch Immobilienfinanzierer an – und mitunter kann es sich sogar lohnen, bei einem Versicherer nachzufragen, der Baufinanzierungen anbietet. Denn eines ist wichtig: vor dem Kreditantrag sollte nach wie vor neben der gründlichen Finanzierungsplanung auch der Baukredit Vergleich stehen. Nur mit einem guten Vergleich für Baufinanzierungen, egal ob Vollfinanzierung und Teilfinanzierung, steht man am Ende mit einem der günstigsten möglichen Baukredite da. Längst haben die Hausbanken nicht mehr unbedingt die besten Angebote in diesem Bereich zu bieten, je nach Bank können die Konditionen und die Höhe der Zinsen zudem sehr variieren, weshalb ein guter aktueller Baufinanzierungsvergleich unbedingt vor dem eigentlichen Beginn des Hausbaus stehen sollte.