Baudarlehen kündigen

Teures Baudarlehen kündigen

Im November des Jahres 2002 wurde das Widerrufsrecht bei Baufinanzierungen und Immobilienkrediten eingeführt. Doch nicht jede Bank hat seitdem ihre Kunden bei einem Kreditabschluss über deren Widerrufsrecht beraten, was mittlerweile als ein fehlerhafter Vertrag gilt. Für viele Verbraucher bedeutet dies: sie haben jetzt noch die Chance, aus teuren Baudarlehen raus zu kommen und sich einen günstigeren Baukredit oder eine günstigere Immobilienfinanzierung zu sichern.

Finanztest: Bankirrtum macht Kündigung teurer Baukredite möglich

Dies berichtet auch die zur Stiftung Warentest gehörende Zeitschrift "Finanztest" in ihrer Ausgabe 7/2014. Die Zeitschrift bezieht sich bei ihrem Artikel auch auf einen Test der Verbraucherzentralen, bei denen diese fast 10.000 Kreditverträge im Bereich Baufinanzierungen und Immobilienkredite unter die Lupe genommen haben hinsichtlich der Widerrufsbelehrungen. Dabei wurden in 80 Prozent (!) der geprüften Verträge Fehler gefunden.

Durch die Fehler in den Widerrufsbelehrungen in den Kreditverträgen ist es den Kreditnehmern möglich, den Vertrag zu widerrufen und statt eines alten Baukredits mit hohen Zinsen eine neue, viel günstigere Baufinanzierung abzuschließen.

Tausende von Euro an Zinsen sparen

Wie die Zeitschrift "Finanztest" in der die Ausgabe 7/2014 begleitenden Pressemitteilung schreibt, können Kreditnehmer, die aufgrund des Bankirrtums ihr Widerrufsrecht in Anspruch nehmen, richtig sparen. In der Presseerklärung heißt es dazu: "Wer ab Einführung des Widerrufsrechts für Immobilienkredite ab November 2002 einen Immobilienkredit aufgenommen hat, kann ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt noch widerrufen. Er kann sich damit vom Vertrag lösen und einen neuen, günstigeren Kredit aufnehmen. Das erspart Kunden in der Regel viele Tausend Euro Zinsen."

Zwischen den Bauzinsen, zu denen die Verträge einstmals abgeschlossen wurden bis heute gibt es einen hohen Unterschied in der Höhe der Zinsen. Die Zinsen für Baufinanzierungen und Immobilienfinanzierungen sind in den vergangenen Jahren stark gesunken und haben zwischenzeitlich sogar ein Rekordtief erreicht.

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Natürlich ist es hier für Bauherren und Käufer von Eigentumswohnungen und Häusern von großem finanziellem Vorteil, wenn sie es schaffen, sich aus den alten Kreditverträgen zu lösen und entsprechend neue, aber deutlich günstigere Kredite abzuschließen. Doch so einfach, wie dies scheint, ist dies möglicherweise nicht. Zwar in rechtlicher Hinsicht schon, aber wie wir Bundesbürger es ja schon jahrzehntelang gewöhnt sind, gibt es wieder mal einen Faktor, der dabei stört: die Banken selbst.

Banken stellen sich quer

Auch die Stiftung Warentest weist in Ausgabe 7/2014 ihrer Zeitschrift „Finanztest“ darauf hin, dass die Kreditnehmer "allerdings mit dem Widerstand der Banken rechnen" müssen. Deshalb hat sich Finanztest dazu aufgemacht, zu erklären, "wie Kreditnehmer am besten vorgehen, wenn sie ein mögliches Widerrufsrecht nutzen wollen".

Verbraucher, die ihr Recht auf Widerruf des Kreditvertrags in Anspruch nehmen wollen, weil sie keine richtige Widerrufsbelehrung erhalten haben, sollten sich jedoch nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen. Denn anders als beispielsweise bei einer regulären Kündigung des Kreditvertrags über die Baufinanzierung oder den Immobilienkredit muss bei einem Widerruf des Vertrags keine Vorfälligkeitsentschädigung gezahlt werden.

Wegfall der Vorfälligkeitsentschädigung bei Widerruf

Vor allem aus einem Grund macht der Widerruf des einstmals mit hohen Zinsen abgeschlossenen Baukredite und Immobilienfinanzierungen Sinn: anders als bei einer Kündigung des Vertrags fällt bei einem Widerruf die Vorfälligkeitsentschädigung weg. Dadurch können die Kreditnehmer, die sich für einen Widerruf entscheiden, nicht nur an den Zinsen sparen, wenn sie einen anderen, günstigeren Kredit abschließen, sondern zugleich müssen sie nicht auch noch für die Vorfälligkeitsentschädigung aufkommen. Kreditnehmer, die eine teure Baufinanzierung oder einen teuren Immobilienkredit am Laufen haben und fehlerhafte Widerrufsbelehrungen in ihrem Kreditvertrag haben, sollten deshalb bald darüber nachdenken, ihr Recht auf Widerruf des Vertrags in Anspruch zu nehmen und durch den Abschluss eines Neuvertrags viel Geld zu sparen.

Mit der Hausbank über Vertragsauflösung und Neuvertrag reden?

Doch nicht jeder Kreditnehmer möchte es sich auch mit seiner Hausbank verscherzen, sondern dort auch weiterhin Kredite aufnehmen können, ohne dass es zu Unmut kommt wegen des Widerrufs der Baufinanzierung oder der Immobilienfinanzierung. Deshalb kann es durchaus Sinn machen, sich mit dem Kreditberater der Hausbank zusammen zu setzen und dabei über eine Vertragsauflösung und den Abschluss eines Neuvertrages zu reden.

Mitunter kommt dabei ein guter Kreditabschluss mit günstigen Konditionen zustande, ohne dass die Hausbank allzu verschnupft ist. Schließlich kann sie sich so ihren bisherigen Kreditkunden halten, wenn auch mit einem anderen, für den Kreditnehmer besseren und damit zugleich für die Bank schlechteren Vertrag.

Wer dies nicht möchte, der hat die Möglichkeit, sich über entsprechende Baufinanzierungsrechner nach einem neuen Baukredit bzw. einer neuen Immobilienfinanzierung umzusehen. Einen solchen Rechner für Baufinanzierungen finden Sie beispielsweise hier:

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