Volltilgerdarlehen
Was versteht man unter einem Volltilgerdarlehen?
Volltilgerdarlehen sind eine spezielle Variante der Immobilienfinanzierung. Anders als bei üblichen Hypothekendarlehen, für die nach einer Laufzeit von typischerweise 15 Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigt wird, werden Volltilgerdarlehen während der Laufzeit komplett getilgt. Angesichts von Laufzeiten von etwa 15 bis 20 Jahren wird daraus bereits deutlich, dass Volltilgerdarlehen sich an eine einkommensstarke Zielgruppe richten. Um diesen Tilgungsplan einhalten zu können, ist eine anfängliche Tilgung in der Größenordnung von drei Prozent oder mehr erforderlich.
Details zum Volltilgerdarlehen
Der Zinssatz eines Volltilgerdarlehens ist über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Diese Art der Finanzierung ist daher gut planbar, da die monatliche Belastung stets gleich bleibt. Eine gute Planung ist allerdings auch vonnöten, da diese Finanzierungsvariante sehr unflexibel ist. Es ist weder eine Aussetzung der Tilgung noch eine Sondertilgung vorgesehen. Der Darlehensnehmer muss also während der gesamten Laufzeit in der Lage sein, diese konstante monatliche Belastung ohne Unterbrechung zu tragen.
Konditionen und Zinssätze für Volltilgerdarlehen
Volltilgerdarlehen sind meist zu vergleichsweise günstigen Konditionen erhältlich. Das liegt jedoch nur teilweise an der Art der Finanzierung, sondern zum erheblichen Teil auch daran, dass Volltilgerdarlehen ohnehin nur für Kunden mit hohem Einkommen und guter Bonität infrage kommen. Allerdings beeinflusst auch die hohe anfängliche Tilgung die Zinskonditionen günstig. Die Restschuld wird auf diese Weise schneller reduziert, was die langfristigen Risiken für den Darlehensgeber reduziert. Ein zweiter gewichtiger Vorteil besteht darin, dass jegliches Zinsrisiko ausgeschlossen wird. Das gesamte Darlehen wird während der Zinsbindungsfrist getilgt, der Darlehensnehmer wird so von zukünftigen Zinsentwicklungen unabhängig.
Volltilgerdarlehen – Konditionen im Vergleich
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Stand: 21.11.2024
Nachteile eines Volltilgerdarlehens
Der wesentliche Nachteil liegt in der bereits erwähnten mangelnden Flexibilität. Unerwartete Einnahmen während der Laufzeit können nicht zu Sondertilgungen beziehungsweise einer vorzeitigen Ablösung des Darlehens genutzt werden. Bei anderen Formen der Finanzierung können die Darlehenskosten auf diese Weise oft erheblich reduziert werden. Auch eine vorübergehende Aussetzung der Tilgung zur Überbrückung von finanziellen Engpässen ist nicht möglich.
Was ist bei der Planung eines Volltilgerdarlehens zu beachten?
Ein Volltilgerdarlehen kommt nur in Betracht, wenn sich die eigene Einkommenssituation hinreichend stabilisiert hat und daher auch langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem ausreichend hohen Einkommen ausgegangen werden kann. Darüber hinaus sollte der Darlehensnehmer über ausreichend große finanzielle Reserven verfügen, aus denen das Darlehen während einer Überbrückungszeit getilgt werden könnte.
Auch die eigene langfristige Lebensplanung darf nicht außer Acht gelassen werden. Wenn beispielsweise später eine Familie gegründet wird und möglicherweise sogar für den Partner und die Kinder Beiträge an eine private Krankenversicherung entrichtet werden müssen, kann die hohe Belastung durch ein Volltilgerdarlehen auch das Budget eines Gutverdieners sprengen.
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