Sparen beim Bauen: Der Ratgeber
Es gibt viele Einsparmöglichkeiten beim Hausbau. Das fängt bei der Wahl des Grundstückes an und hört beim Anstrich der Wände auf. Wozu benötigen Sie z. B. einen Keller? Der zusätzliche Erdaushub ist teuer, meistens sind noch Maßnahmen gegen drückendes Wasser erforderlich. Sie können genauso gut einen Wirtschaftraum im Erdgeschoß unterbringen. Hat man erst einmal einen Keller, kommt auch schnell die teure Kelleraußentreppe, die in den Garten führt, dazu.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie günstig zu Ihrem Eigenheim kommen können, dass Abstriche oder Verzicht gar nicht negativ sind und Sie trotzdem glücklich und zufrieden in einem schönen Haus wohnen können.
Inhaltsverzeichnis
Außenwände
Planungsüberlegungen
Außenwände sind aufgrund der hohen Anforderungen, die an Sie gestellt werden, teurer als Innenwände. Versuchen Sie deshalb, den Anteil der Außenwandflächen möglichst gering zu halten. Das können Sie erreichen …
- durch eine einfache Grundrissform (ohne Schnörkel, Vor- und Rücksprünge).
- durch den Bau eines Reihenhauses (bei einem mittleren Reihenhaus entfallen zwei Außenwände, die durch günstigere Innenwände ersetzt werden).
- oder durch den Bau eines Doppelhauses (zwei Parteien sparen jeweils eine Außenwand) erreichen.
Energieeinsparung
Bei der Wahl eines Doppelhauses oder eines Reihenhauses sparen Sie auch Energie, denn je weniger Außenwandfläche vorhanden ist, um so weniger Wärme kann an die Außenluft abgegeben werden.
Material der Außenwände
Wählen Sie als Material für die Außenwände Porenbeton oder eine Holzständerkonstruktion statt eines mehrschaligen Mauerwerkes, das aus einem Verblender, einer Luftschicht, Wärmedämmung und einer tragenden Innenschale besteht. Porenbeton hat nämlich von sich aus sehr gute Wärmedämmeigenschaften.
Fenster
Eine Öffnung in der Außenwand ist immer teuerer als eine geschlossene Wand. Jedes Fenster verursacht mehr Wärmeverluste als eine geschlossene Außenwand. Deshalb sollten Sie die Anzahl der Fenster reduzieren, aber natürlich so, dass es noch hell genug ist.
Sehen Sie im Norden und Osten, wo Sie mit keinen oder nur geringen solaren Energiegewinnen rechnen müssen, wenig Fenster vor. Dort könnten Nebenräume, Flur, Bad und WC liegen. Im Süden und Westen hingegen sind größere Fenster von Vorteil, um Sonnenwärme zu erhalten. Hier sollten Wohn- und Kinderzimmer liegen.
Wählen Sie Fenster mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften. Das ist anfangs zwar teuerer, aber Sie sparen über die Jahre Heizkosten. Die günstigsten Fenster sind aus Kunststoff. Sie sind pflegeleicht und müssen nie mehr gestrichen werden. Kunststofffenster sind allerdings nicht jedermanns Sache.
In der nächsten Preiskategorie finden wir Holzfenster. Die sind wohnlich, haben aber den Nachteil, dass der Anstrich immer mal wieder erneuert werden muss. Noch teurer sind Aluminiumfenster. Sie sind auch sehr pflegeleicht, sprechen im Wohnbereich aber auch nicht jeden an. Sprossen innerhalb der Verglasung verteuern alle Fensterarten, daher sollten sie vermieden werden.
Ausstattung
Armaturen
Wählen Sie keine teuren Badarmaturen. Es gibt auch günstige Ausführungen, die optisch ansprechend sind. Denn je teurer die Armatur, davon können Sie ausgehen, desto teurer sind auch die Ersatzteile, falls einmal etwas kaputt gehen sollte.
Küchenplanung
Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken über den Standort der einzelnen Küchengeräte. Der Herd und damit verbunden die Dunstabzugshaube sollte direkt an der Außenwand stehen, damit das Dunstrohr nicht überflüssig weit durch die Küche gezogen werden muss. Auch der Standort für Spülbecken und Geschirrspüler sollte von vornherein feststehen, damit Wasseranschluss und Abfluss nicht verlegt werden müssen.
Die neue Einbauküche ist oft der ganze Stolz der neuen Eigenheimbesitzer. Und das lassen Sie sich etwas kosten, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem das Baubudget meist längst aufgebraucht ist. Wozu? Stellen Sie sich erst einige Einzelmöbel in die Küche, auch ruhig aus Ihrer Vorwohnung, vielleicht mit einer Kücheneinbauzeile an einer einzigen Wand. Sobald Sie wieder Geld haben, können Sie immer noch die Küche ergänzen. Kaufen Sie Standardgeräte und vergleichen Sie die Preise der Hersteller.
Verzichten Sie auch auf technischen Schnickschnack wie z. B. eine Fernbedienung für die Dunstabzugshaube. Die Herdbeleuchtung und die Stärke der Abluft können auch direkt am Herd eingestellt werden. Das muss nicht erst am Esstisch geschehen.ü>
Lichtschalter
Nehmen Sie einfache Lichtschalter und keine mit farblich abgesetzten Rändern. Sie sind erstens teurer als schlichte Schalter und passen eventuell, falls Sie einmal Ihre Innenausstattung ändern, nicht mehr zur neuen Wohnzimmereinrichtung.
Dach
Dachform
Die günstigsten Dachformen sind Sattel- und Pultdächer, weil sie am einfachsten zur errichten sind. Jeder Erker oder Walm, jede Kehle und Dachgaube verteuern den Bau. Die Dachfläche wird dadurch unterbrochen und muss durch aufwändige Anschlüsse wieder geschlossen werden.
Dachdeckung
Die Art der Dachdeckung wirkt sich natürlich auch auf die Kosten aus: Günstig sind Betondachsteine, die aber mit zunehmendem Alter immer unansehnlicher werden. Optisch weit ansprechender, aber auch teurer sind glasierte Tonziegel, die aufgrund ihrer glatten Oberfläche nicht so schnell verschmutzen. Versuchen Sie bei Ihrem Baustoffhändler günstige Fehlproduktionen zu bekommen. Diese haben geringe Farbunterschiede, sehen aber trotzdem gut aus. Biberschwanzeindeckungen, Schiefer und Reet müssen wir hier erst gar nicht erwähnen.
Eigenleistung
Beim Einsatz der Eigenleistungen überschätzen sich Bauherren leider oft. Deshalb gilt es, genau und realistisch zu überprüfen, welche Arbeiten man selbst erledigen kann. Ist man später nämlich nicht in der Lage, die Arbeiten gut und termingerecht auszuführen, bringt man den ganzen Bauablauf in Verzug und hat dadurch dann Mehr- statt Minderkosten. Folgende Arbeiten können, je nach Talent, in Eigenleistung erbracht werden:
- Mauerwerksarbeiten bei der Wahl von Porenbetonsteinen. Diese Steine haben ein großes Format und lassen sich leicht und schnell aufeinandersetzen.
- Errichtung der Innenwände (Trockenbau und Mauerwerk)
- Malerarbeiten
- Tapezierarbeiten
- Teppichböden, Fertigparkett und Laminat verlegen
- Fußleisten anbringen
- Anbringen der Wärmedämmung in der Dachkonstruktion
Energie
Photovoltaik, Warmwasserkollektoren und Windenergie
Überlegen Sie, sich unabhängig vom öffentlichen Netz und den steigenden Preisen für Strom, Holz, Gas und Öl zu machen und werden Sie Ihr eigener Stromversorger. So müssen sie sich nicht über die ständig steigenden Energiepreise ärgern.
Installieren Sie Solarzellenflächen auf Ihrem Dach und schließen Sie zur Unterstützung der Stromproduktion in den sonnenarmen Monaten einen Windgenerator an.
Für die Warmwasserversorgung bieten sich Warmwasserkollektoren an.
Finanzierung
Bescheiden bauen
Bauen Sie, wenn Sie wenig Startkapital haben, zuerst klein. Später können Sie immer noch anbauen. Auch so reduzieren Sie Ihre Finanzierungskosten. Sie sollten jedoch die Erweiterungen, die Sie für die Zukunft vorgesehen haben, schon jetzt in Ihre Planung einbeziehen, um zu vermeiden, dass der Anbau dann auch leider wirklich wie ein Anbau aussieht.
Eigenkapital
Es ist einfacher gesagt als getan: Beginnen Sie Ihre Baufinanzierung mit möglichst viel Eigenkapital. Je mehr Eigenkapital Sie zur Verfügung haben, um so weniger Zinsen und Tilgung müssen Sie über Jahre bis Jahrzehnte an Ihre Bank zahlen. Wie groß die Zinsunterschiede zwischen einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital und einer Baufinanzierung mit 30 bis 40 Prozent Eigenkapital sind, können Sie mit unserem Rechner schnell ermitteln:
Finanzierung
Planen Sie ein Eigenheim, sollten Sie darüber nachdenken, einen selbstgenutzten Teil und einen vermieteten Teil, z. B. als Einliegerwohnung, zu bauen. Für beides schließen Sie getrennte Finanzierungsverträge ab. Den selbstgenutzten Teil finanzieren Sie mit möglichst viel Eigenkapital, den zu vermietenden Teil mit möglichst viel Fremdkapital. So können Sie sich über die Gebäudeabschreibung einen großen Teil vom Finanzamt finanzieren lassen.
Sondertilgung
Vereinbaren Sie mit Ihrer Bank eine Sondertilgung. Falls Sie dann in den nächsten Jahren Geld übrig haben, können Sie einmalig einen bestimmten Betrag jährlich gesondert tilgen. Das entlastet Ihre Gesamtabtragsdauer enorm.
Zwangsversteigerungen
Sie müssen aber nicht unbedingt selber bauen. Informieren Sie sich über Objekte, die gerade zwangsversteigert werden. Oft lässt sich da ein gutes Schnäppchen machen, und Sie haben den Vorteil, dass Sie die fertige Umgebung schon sehen. In einem Neubaugebiet weiß man nie so richtig, mit welchem Eigenheim der Nachbar wohl auftrumpfen wird. Auch die Vegetation ist schon gewachsen. In einem Neubaugebiet sieht es anfangs doch ziemlich kahl aus.
Fördermittel
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank oder Ihrem Architekten allgemein nach Fördermitteln. Die Anträge müssen rechtzeitig vor Baubeginn gestellt werden. So gibt es Förderprogramme der KfW mit besonders langer Darlehens-Zinsbindung.
Informieren sie sich über spezielle Förderprogramme der KfW. Die KfW bietet spezielle Förderprogramme an:
- Für Neubauten
- Für ökologisches Bauen
- Für Neubauten wie Passivhäuser und KfW-Energiesparhäuser
- Für sie Erzeugung von Solarstrom
- Für den Einbau einer Photovoltaikanlage
- Für Altbauten
- Für die CO2-Gebäudesanierung
- Für die Modernisierung von Wohnraum
Gefördert wird hier die Finanzierung von Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Energiesparmaßnahmen.
Weitere Informationen zu Förderungen von Staat und Bundesländern finden Sie unter www. foerderdatenbank.de.
Auch einige Gemeinden fördern Eigenheimbauer, z. B. bei Regenwassernutzung. Fragen Sie speziell in Ihrer Gemeinde nach.
Fußboden
Holzdielen
Wählen Sie anstelle eines teuren Parkettbodens einfache Holzdielen. Verlegen Sie Linoleum statt Fliesen. Der Fußboden im Bad und in der Küche muss nicht unbedingt gefliest werden. Es geht auch günstiger mit Linoleum oder Gummi. Der Boden im Bad muss dann allerdings eine besondere Abdichtung bekommen.
Teppich
Überlegen Sie sich, ob Sie noch zusätzlich einen Teppichboden auf die Dielen legen. Den Teppichboden müssen Sie mit einem Staubsauger, der Strom benötigt, reinigen. Den Dielenboden können Sie auch mit einem Besen abfegen.
Grundriss
Grundfläche sparen
Sparen Sie wertvolle Grundfläche, indem Sie unnütze Räume wie Flure oder Treppenhäuser vermeiden. Diese Räume stehlen Ihnen nur den Platz, den Sie besser nutzen können, z. B. indem die Treppe im Wohnzimmer ist und Sie anstelle eines langen Erschließungsflures eine Wohndiele vorsehen. Sehen Sie sich einmal die amerikanischen Wohnhäuser an: Dort gelangt man sofort von der Hauseingangstür in den Wohnraum.
Gebäudeform
Die günstigste Gebäudeform ist ein Quadrat oder ein Rechteck ohne Rück- und Vorsprünge wie Erker und Nischen. Jede Unregelmäßigkeit bedeutet mehr Planungskosten und Handwerkerkosten. Sie sparen Heizkosten, je weniger Außenfläche Ihr Gebäude im Verhältnis zu seinem Volumen hat.
Raumanordnung
Wenn Sie alle Nasszellen wie Bad, WC und Küche im Erdgeschoss vorsehen, sparen Sie Steigleitungen, die sonst ins Obergeschoss führen müssten.
Verzichten Sie auf Nassräume im Keller, weil Sie eine teure Schmutzwasserhebeanlage einbauen müssten, um das Abwasser auf Kanalhöhe zu pumpen.
Sparen beim Grundstück
Bebauungspläne einsehen
Informieren Sie sich bei der Gemeinde über Ihr Grundstück. Sehen Sie die Bebauungspläne ein. Diesen können Sie entnehmen, ob in Ihrer Nachbarschaft eventuell Industriebetriebe oder eine große Straße angesiedelt werden sollen. Das mindert zum einen die Wohnqualität und würde, falls Sie das Haus einmal verkaufen möchten, den Wert erheblich mindern.
Bodenbeschaffenheit
Informieren Sie sich bei den Nachbarn, Ihrem Architekten oder bei der Gemeinde über die Bodenbeschaffenheit Ihres Grundstücks. Ist der Boden z. B. nicht tragfähig genug, muss ein Bodenaustausch vorgenommen werden. Liegt der Grundwasserspiegel hoch, müssen besondere Abdichtungen des Kellers vorgesehen werden. Was befand sich vorher auf dem Grundstück? Ist mit Bodenverunreinigungen zu rechnen? Falls ja, muss das Grundstück evtl. kostenintensiv saniert werden.
Grundstücksgröße
Muss es unbedingt ein großes Grundstück sein? Je kleiner das Grundstück ist, um so mehr Geld haben Sie für Ihren Hausbau zur Verfügung.
Grundstück im Umland
Grundstücke außerhalb der Städte im Umland sind meistens günstiger als Stadtgrundstücke. Das mag auf den ersten Blich verlockend erscheinen, aber rechnen Sie sich genau aus, was es kostet, jeden Tag über viele Kilometer mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Über Jahrzehnte gerechnet, ist diese Möglichkeit nicht immer die günstigste.
Grundstück teilen
Müssen Sie unbedingt ein frei stehendes Einfamilienhaus bauen? Warum nicht ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte? Beim Reihenhaus und einer Doppelhaushälfte sparen Sie auch an Heizkosten, weil Außenwände wegfallen. Außerdem verringern sich die Kosten für die Erschließung und die Grundbucheintragung, wenn Sie sich mit mehreren Parteien ein Grundstück teilen.
Hanggrundstücke
Hanggrundstücke müssen Sie immer kritisch betrachten. Oft sind zusätzliche Abfangmauern und Treppen notwendig. Vielfach müssen Sie auch eine Schmutzwasserhebeanlage einbauen, um das Wasser auf Kanalhöhe zu bekommen.
Provision sparen
Die Suche nach dem passenden Grundstück ist nicht immer einfach. Versuchen Sie, die Provision, die ein Makler für die Vermittlung eines Grundstücks einkassieren würde zu sparen, indem Sie in der Stadt nach freien Grundstücken Ausschau halten, nach dem Eigentümer forschen und ihn fragen, ob er eventuell verkaufen möchte. Informieren Sie sich auch in der Lokalzeitung nach privaten Grundstücksverkäufen. Fragen Sie bei Ihrer Gemeinde nach, wo es Bauland zu erwerben gibt.
Heizung
Heizungsinstallation allgemein
Nehmen Sie Flach- statt Rippenheizkörper. Sie sind günstiger, benötigen weniger Platz und geben eine bessere Strahlungswärme ab. Fußbodenheizungen sind zwar praktisch, weil es keine störenden Heizkörper an den Wänden gibt. Sie sind aber auch teurer als konventionelle Heizkörper.
Gasheizung
Falls Sie sich für eine Gastherme oder einen Gasbrenner entscheiden, wählen Sie den Standort in einem Raum unter dem Dach. Dadurch sparen Sie sich einen Schornstein. Bei Gasheizungen müssen Sie noch die Gebühren für Abgasuntersuchungen an den Schornsteinfeger hinzurechnen.
Holzheizung
Wenn Sie günstig an Holz kommen, ist ein Kachel- oder Grundofen, den Sie am besten in die Mitte des Hauses stellen, eine günstige Alternative zur Heizung. Sie können sich auch komplett für eine Holzheizung entscheiden, die, sobald eine bestimmte Temperatur unterschritten wird, mit Gas als Brennmittel unterstützt wird, oder die ausschließlich mit Holz beheizt wird.
So kommen Sie günstig an Holz:
- Fragen Sie den Förster oder Ihre Gemeinde, ob Sie kostenlos umgestürzte Bäume nach Stürmen entsorgen können. Meistens haben die Arbeiter in solchen Zeiten zu viel zu tun und können nicht schnell genug die Bäume von den Strassen und Wegen räumen.
- Fragen Sie in Handwerksbetrieben nach unbehandeltem Palettenholz oder Holzabfällen.
- Vermeiden Sie es, im Baumarkt einen Minisack mit Holzscheiten oder Anmachholz zu kaufen.
- Anmachholz bekommen Sie, indem Sie kleinere Äste z. B. während des Baumschnitts, in Ihrem Garten sammeln oder einen Holzscheit mehrmals spalten.
- Kümmern Sie sich schon im Sommer um Holz. Dann ist die Nachfrage nicht so groß. Holzverarbeitende Betriebe sind oft froh, wenn jemand das Abfallholz mitnimmt.
Innenwände
Innenwände reduzieren
Je weniger Innenwände Sie planen, um so mehr Grundfläche haben Sie zur Verfügung, und um so weniger Folgekosten wie Innenputz, Tapeten, Anstrich, Fußleisten und Innentüren kommen auf Sie zu. Sparen Sie Innenwände, indem Sie Wohn-, Esszimmer und Küche großzügig als einen offenen Raum planen.
Fliesen sparen
Fliesen Sie in den Bädern nur jene Wände, die unmittelbar von Spritzwasser im Dusch- und Badewannenbereich betroffen sein können. Die Wände müssen nicht unbedingt bis zur Unterkante der Decke gefliest werden. Vor allem müssen nicht alle Wände eines Nassraums gefliest werden. Bei kleinformatigen weißen Fliesen versprüht so ein Raum auch eher eine Schlachthausatmosphäre. Anstelle der Fliesen können Sie den Putz auch mit einer waschfesten Dispersionsfarbe streichen. Die Fliesen können Sie später trotzdem noch anbringen.
Wände mit Fugenglattstrich
Mauern Sie Innenwände aus Kalksandstein beidseitig mit Fugenglattstrich, benötigen Sie nicht einmal den Innenputz. Diese Wände lassen sich direkt streichen.
Tapeten sparen
Überlegen Sie, ob Sie Tapeten unbedingt benötigen. Bei einem vernünftig aufgetragenen Gipsputz sind Tapeten überflüssig. Der Anstrich lässt sich direkt auf den Putz aufbringen.
Trockenbauwände
Für nichttragende Innenwände sind Trockenbauwände aus Gipskarton mit innen liegender Wärmedämmung die preiswerteste Ausführungsart. Bei späteren Umplanungen lassen sich diese Wände auch leichter abbrechen als schwere Mauerwerkswände.
Planung
Die Wahl des Architekten
Erkundigen Sie sich in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis nach guten Architekten, die zuverlässig und kostengünstig ihre Projekte abgewickelt haben.
Architektenvertrag
Einigen Sie sich mit Ihrem Architekten auf ein festes Pauschalhonorar. Geben Sie Ihrem Architekten einen Anreiz, kostengünstig zu bauen, indem Sie mit ihm ein zusätzliches Honorar vereinbaren, das er bei Kostensenkungen der vereinbarten Bausumme erhält. Merkwürdigerweise sieht nämlich die HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) bei Anstieg der Baukosten auch ein höheres Honorar vor.
Bauplanung
Planen Sie Ihr Haus komplett fertig, bevor Sie mit dem Bau beginnen. Änderungen sind teuer, gerade dann, wenn der Bau immer weiter fortgeschritten ist. Bei abgeschlossener Planung haben Sie auch eine genaue Kostenvorstellung und noch die Möglichkeit, über Kosteneinsparungen nachzudenken.
Baubeginn
Sehen Sie zu, dass Sie in den trockenen Monaten Ihr Haus bauen, also von März bis Oktober. Innenausbauten lassen sich auch noch im Winter erledigen. Fangen Sie auf keinen Fall im Winter mit dem Bau an. Schlechtwettertage verhindern einen Baufortschritt, und bei extremer Kälte müssen Heizlüfter aufgestellt werden, die unnötig Gas verschleudern.
Das bedeutet aber auch, dass Sie zusammen mit Ihrem Architekten die Planung fertiggestellt und alle Unterlagen komplett für das Baugenehmigungsverfahren eingereicht haben müssen, damit einer zügigen Baugenehmigung nichts mehr im Wege steht.
Verträge mit Handwerksfirmen
Arbeiten Sie nur mit zuverlässigen Handwerksfirmen zusammen. Es ist also nicht unbedingt von Vorteil, ein Unternehmen zu beauftragen, das zwar sehr günstig angeboten hat, dann aber lange Wartezeiten verursacht und sich vielleicht auch sonst selten auf der Baustelle blicken lässt. Dadurch gibt es Bauverzögerungen. Die Nachfolgegewerke können nicht arbeiten, und Ihre Finanzierung mit den Bereitstellungszinsen läuft. Es kann also nicht schaden, sich einmal im Freundeskreis nach guten Handwerksfirmen zu erkundigen. Hier noch einige zusätzliche Tipps im Umgang mit Handwerkern für den Hausbau:
- Vergeben Sie Auftragsarbeiten grundsätzlich als pauschale Festpreisaufträge. Wie der Name schon sagt, steht der Preis dann fest.
- Vermeiden Sie tunlichst Aufträge nach Stundenlohnarbeiten. Hier bezahlen Sie z. B. für Malerarbeiten jede Stunde, die der Maler arbeitet, jeden Farbtopf und jeden Meter Abklebeband usw. Diese Art der Abrechnung ist für Sie völlig undurchsichtig, und Sie haben keine Ahnung, auf welche Kosten die Arbeiten am Ende hinauslaufen.
- Versuchen Sie, bei den Aufträgen Skonto zu bekommen. Sie sparen Geld, und der Handwerker bekommt schneller seinen Lohn.
Treppe
Treppen sind in mehrgeschossigen Gebäuden zwingend notwendig, aber auch ein enormer Kostenfaktor. Doch auch hier lässt sich Geld sparen. Hier einige wichtige Tipps:
- Einläufige Treppen sind günstiger als zweiläufige Treppen.
- Wendeltreppen sind im Vergleich zu einläufigen Treppen nicht preisgünstig herzustellen.
- Sehr günstig sind Betonfertigteiltreppen.
- Je steiler die Treppe, desto mehr Grundfläche kann eingespart werden. Natürlich darf die Ausführung nur unter Einhaltung der Bauvorschriften geschehen.
- Sehr günstig sind Spindeltreppen, die aber aufgrund der schlechten Begehbarkeit nur zu selten genutzten Räumen, wie z. B. Dachböden, führen sollten.
- Holztreppen müssen mit den Jahren immer wieder behandelt werden – auch das verursacht entsprechende Kosten.